Donnerstag, den 12. Juni 2025

TEATRO PER TUTTI – Theater für Alle

Der Kultursektor in Österreich erwirtschaftet einen hohen Wertschöpfungsanteil. Die Alpenrepublik hat neben seinen Seen und Bergen, sowie seiner Ess- und Trinkkultur, auch eine Menge in der Theaterlandschaft anzubieten. Die große Auswahl an hochqualitativen Theaterfestivals in den Bundesländern kann sich sehen lassen.

Wenn auch aufgrund der Corona-Pandemie die Gästezahl der österreichischen Bundetheater in der Saison 2019/20 gegenüber den Vorjahren deutlich sank, lag die durchschnittliche Besucheranzahl seit 2009/10 immerhin jährlich um die 1,3 Millionen Kulturfreudigen, die den Häusern ihre Aufwartung machten. Es ist ein Spiegel der Kultur.

Als eines der international bedeutendsten Opernhäuser blickt die Wiener Staatsoper sowohl auf eine traditionsreiche Vergangenheit zurück als auch auf eine vielseitige Gegenwart. Das andere berühmte Haus am Ring ist das Burgtheater. Es gilt als eine der bedeutendsten Bühnen Europas und ist nach der Comédie-Française das zweitälteste europäische sowie das größte deutschsprachige Sprechtheater. Die Salzburger Festspiele gelten als das weltweit bedeutendste Festival der klassischen Musik und darstellenden Kunst. Sie finden seit 1920 jeden Sommer im Juli und August in Salzburg statt. Es ist das kulturelle Drehkreuz.

BILD: © Ali Meyer | ALI MEYER ON STAGE »

IN VINO VERITASZU GAST BEI
BÜHNENERLEBNISSEN ON- & BACK STAGE
OPER – PALESTRINA

Was ist wo los? Im unteren TEATRO PER TUTTI-LEITFADEN » findet man THEATER FÜR ALLE. Bühnenerlebnisse – On Stage & Back Stage – über klassische zu moderner Musik – alles rund um das Theater – darstellende Kunst – Oper, Operette, Ballett und Konzerte – bis in die Welt der musealen Kultstätten.



WIENER STAATSOPER – PALESTRINA 2024

PALESTRINA | HANS PFITZNER | WIEDERAUFNAHME DER INSZENIERUNG VON 1999
„Musikalische Legende“

Die in den Jahren 1912 bis 1915 entstandene Oper Palestrina des Komponisten Hans Pfitzner wurde 1917 im Prinzregententheater München unter Bruno Walter als „Musikalische Legende“ uraufgeführt, wahrscheinlich Hans Pfitzners bedeutendste Schöpfung. Seinem Text der „Musikalischen Legende“ setzt Pfitzner eine Textpassage aus Arthur Schopenhauers Parerga und Paralipomena voraus:

„Jenem rein intellektuellen Leben des Einzelnen entspricht ein ebensolches des Ganzen der Menschheit, deren reales Leben ja ebenfalls im Willen liegt. Dieses rein intellektuelle Leben der Menschheit besteht in ihrer fortschreitenden Erkenntnis mittels der Wissenschaften, und in der Vervollkommnung der Künste, welche beide, Menschenalter und Jahrhunderte hindurch, sich langsam fortsetzen, und zu denen ihren Betrag liefernd, die einzelnen Geschlechter vorübereilen. Dieses intellektuelle Leben schwebt, wie eine ätherische Zugabe, ein sich aus der Gärung entwickelnder wohlriechender Duft über dem weltlichen Treiben, dem eigentlich realen, vom Willen geführten Leben der Völker, und neben der Weltgeschichte geht schuldlos und nicht blutbefleckt die Geschichte der Philosophie, der Wissenschaft und der Künste.“

Der Regisseur und Bühnenbildner Herbert Wernicke schuf als Umgebung der Handlung eine Art großen Konzertsaal mit Orgel. Er wollte bewusst nicht das kleine Zimmerchen eines armseligen Komponisten nachbauen, sondern einen Raum schaffen, in dem die Musik an sich thematisiert wird. Zugleich spiegelt sich in dem Weiß-Gold und Beige-Gold des Bühnenbildes das Gebäude der 1955 wiedereröffneten Wiener Staatsoper. Verwandlung erfährt dieser Raum durch die unterschiedichen Personen, die ihn im Laufe der Geschichte bevölkern.

Zentrales Thema in Pfitzners Palestrina ist das Mysterium der künstlerischen Inspiration. Als Voraussetzung für diese sieht Pfitzner die Verankerung des kreativ Tätigen in seiner eigenen inneren Welt, die im scharfen Gegensatz zum Getriebe der äußeren Wirklichkeit steht. Erzählt wird vor dem Hintergrund des tridentinischen Konzils die Legende des Renaissance-Komponisten Palestrina, der in einer schöpferischen Ekstase innerhalb einer Nacht jenes Meisterwerk schafft, mit dem er eine ganze Musiktradition vor dem Untergang bewahrt.

GIOVANNI PIERLUIGI DA PALESTRINA – PERSÖNLICHKEITEN DER RENAISSANCE-MUSIK

Das antike Praeneste – PALESTRINA – ist eine italienische Stadt in der Metropolitanstadt Rom in der Region Latium. Im Mittelalter wurde der auf den Terrassen des Heiligtums der Fortuna Primigenia liegende Ort Palestrina 728 erstmals wieder erwähnt, als er mit der Schenkung von Sutri zum Dukat Rom kam. 1043 kam er an das mächtige stadtrömische Adelsgeschlecht der Colonna. Diese erbauten auf der Spitze der antiken Terrassenanlage aus den Überresten des obersten Tempelgebäudes mit seinem charakteristischen Halbrund-Hof eine Burg, deren Substruktion antik ist, und die um 1500 in den bis heute bestehenden Palazzo Colonna Barberini umgebaut wurde. In dem Palazzo befindet sich heute das Nilmosaik von Palestrina. 1297 ließ Papst Bonifatius VIII., der mit den Colonna verfeindet war, die Stadt zerstören. Dieses Schicksal wiederholte sich 1437 auf Befehl von Kardinal Giovanni Vitelleschi. 1630 verkaufte Francesco Colonna für 775.000 Scudi die Stadt an Carlo Barberini, Bruder von Papst Urban VIII. 1870 kam Palestrina mit dem Kirchenstaat zum Königreich Italien.

Neben Stefano Maderno, italienischer Bildhauer der römischen Schule, gilt Giovanni Pierluigi da Palestrina, italienischer Komponist in der Nachfolge des franko-flämischen Stils, Sänger und Kapellmeister der Renaissance sowie als herausragender Meister der Kirchenmusik, als großer Sohn dieser Stadt. Zum Vornamen Giovanni und dem eigentlichen Familiennamen Pierluigi ist schon zu Lebzeiten des Komponisten die Herkunftsbezeichnung da Palestrina erfolgt, so dass es heute in der Musikgeschichte üblich ist, kurz von Palestrina zu sprechen.

MESSWEIN

„Die Herstellung von Messwein erfolgt in der römisch-katholischen Kirche nach bestimmten, von der Kirche festgelegten Vorschriften der natürlichen Reinheit und Unverfälschtheit. *Rudolf Malli: Der Schatz im Keller. Zur Weinwirtschaft der Waldviertler Klöster

In diesem Sinne passt ein Glaserl Altarwein zum Genuss dieser Musik.„Prost!

AUTOR: © Prof. Ali Meyer | 2025
BILDERSERIEN: © Ali Meyer + Komparserie + © Wiener Staatsoper | Michael Pöhn
QUELLEN: Burgtheater Wien | PALESTRINA » | Ali Meyer | ONSTAGE »

 

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