Donnerstag, den 21. November 2024

ABGEFÜLLT

Wie volkswirtschaftlich belegt, nimmt die Zielgruppe um den Wein im österreichischen Wirtschaftsleben eine bedeutende Stellung ein. In Symbiose mit Weinproduzenten samt ihren Weingartenbedarf und Kellerausstattern, Glasherstellern, Etiketten- und Verschlußtechnik, Lebensmitteleinzelhandel, Gastronomie und Fremdenverkehr, wie auch Logistik, verdienen rund 300.000 Beschäftigte ihren Lebensunterhalt direkt oder indirekt durch das Kulturgut Wein.

Die Behältnisse für den Verkauf neben jenen für die Entstehung und Reifung des Weins hat viele Formate und Formen – also beispielweise aus der Werkstatt von den georgischen Amphoren – über die Tanks und Tankanlagen aus unterschiedlichen Materialien – wie auch klassischen Fässern – eben final bis hin zur Flaschenindustrie und BAGinBOX Technologien zur Präsentation beim Konsumenten.

Anhaltend hohe Nachfrage nach Glas ermöglicht langfristige Investitionen und Wachstum für die Glasindustrie. Begünstigt wurde das positive Marktumfeld durch sehr gute Ernteergebnisse und langanhaltend warme Temperaturen in ganz Europa. Hinzu kommt das neu entdeckte Interesse an Glas als Verpackung für Getränke und Lebensmittel.

BILD: VETROPACK Holding AG | IN VINO VERITAS | Der Neue Weinbau 4.0

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ABFÜLLUNG – VERSCHLUSS – ETIKETTIERUNG

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GOLDRUBINGLAS – HISTORISCHER ABRISS

BILD: © The British Museum | Lycurguss Cup | in reflektiertem und transmitiertem Licht

Obsidian ist ein natürlich vorkommendes, vulkanisches Gesteinsglas. Obsidian entsteht bei rascher Abkühlung von Lava mit einem Massenanteil an Wasser von maximal 3–4 Prozent. Natürliches Glas wie Obsidian wurde wegen seiner großen Härte und des scharfen Bruchs seit frühester Zeit für Werkzeuge wie Keile, Klingen, Schaber und Bohrer benutzt. Obsidian kann jedoch - anders als künstlich hergestelltes Glas - mit antiken Mitteln nicht geschmolzen oder gefärbt werden. Ob die Glasherstellung in Mesopotamien, in Ägypten oder an der Levanteküste erfunden wurde, lässt sich nicht mit letzter Gewissheit sagen. Die ältesten regelmäßig auftretenden Glasfunde stammen aus Mesopotamien, und ägyptische Quellen deuten für die Anfangsphase der Glasnutzung in Ägypten auf einen Import aus dem Osten hin. Glas wurde in Ägypten seit etwa 1400 v.Chr. zu Gefäßen verarbeitet, der Herstellungsort dieses frühesten Glases ist allerdings unbekannt. Die bekannteste Verarbeitungstechnik beruht auf dem Herstellen von Hohlgefäßen durch das Wickeln von erweichten Glasstäbchen um einen porösen Keramikkern, der anschließend herausgekratzt wurde. Die erste bekannte Rezeptur ist aus der Bibliothek des assyrischen Königs Assurbanipal überliefert, die auf ca. 650 v.Chr. datiert wird: „Nimm 60 Teile Sand, 180 Teile Asche aus Meerespflanzen und 5 Teile Kreide und du erhältst Glas“. Zu dieser Zeit wurde schon wesentlich mehr Glas verarbeitet, und es entwickelte sich eine neue Glasschmelztechnik. Die Sekundärglashütten waren im ganzen Römischen Reich verbreitet und stellten Hohlglas, Flachglas und Mosaiksteine her.

Goldrubinglas ist eine Sammelbezeichnung für zartrosa bis dunkelrote Gläser, die mit in der Glasschmelze gelöstem, kolloidalem Gold gefärbt sind. Farbwirksames Pigment ist Goldpurpur. Die Farbe erscheint auch in größerer Schichtdicke nicht schwarz. Die Färbung ist im aus der Schmelze abkühlenden Glas nur unvollkommen sichtbar und erscheint erst beim Wiedererhitzen in ihrer vollen Farbstärke, da es sich um eine sogenannte Anlauffarbe handelt. Durch Diffusionsvorgänge bilden sich die kolloidalen Teilchen im Glas während der erneuten Erwärmung. Die Färbung von Goldrubinglas entsteht durch die Anregung von Plasmonen, wobei die Plasmonenresonanzfrequenz abhängig ist von der Größe und Form der Goldnanopartikel. Für sphärische Goldnanopartikel liegt die Resonanzfrequenz typischerweise bei 510 bis 540 nm, was zur typisch roten Farbe des Glases führt. Auf Borosilikatglas lassen sich rosaviolette Färbungen durch das Bedampfen mit Gold herstellen. Es wird etwa für Trinkgläser, Glasfenster und Verkehrsampelglas verwendet, wurde aber fast vollkommen durch das wesentlich preiswertere und eher gelbstichige Selenrubinglas verdrängt. Darüber hinaus gibt es noch ein oft etwas braunstichiges Kupferrubinglas. Die Römer stellten Diatretgläser her, meistens glockenförmige, prunkvolle Trinkgefäße die bis heute wegen ihrer künstlerischen Qualität bewundert werden. Eines der berühmtesten römischen Gläser ist der im British Museum befindliche Lykurgosbecher aus dem 4. Jahrhundert an dem eine dreidimensionale figurative Darstellung angebracht ist, die im Gegenlicht rot und im Auflicht opak-gelbgrün erscheint.

BILD: © Ludwig Belitski, 1855 | Venezianische & deutsche Gläser und orientalische Glas-Vase aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert

Diese Art der Goldrubinglasfärbung wurde erstmals von Giambattista della Porta in seiner Magia naturalis erwähnt. In der Ausgabe Neapel 1589 heißt es: „Floridissimum rosae colorem in vitra perspicies, quo exornando auro uti poteris“ –die blühendste Farbe der Rose wirst du im Glas erblicken, wenn du Gold als Bestandteil verwenden kannst. Wenig später wird es von Antonius Neri in L’Arte Vetraria erwähnt. Johann Christian Orschall publizierte 1682 eine Herstellungsrezeptur für Rubinglas. Johannes Kunckel verfeinerte um 1680 die Rezepturen später zur Produktionsreife. Ein weiteres 1685 veröffentliches Verfahren für Goldpurpur-Herstellung stammt von dem Hamburger Arzt Andreas Cassius.

 

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