ZÜNFTE & GILDEN
 
 
          Den Vorläufer städtischer Zünfte – collegium 
            – gibt es seit der römischen Kaiserzeit. Diese dienten 
            vor allem der steuerlichen Erfassung ihrer Mitglieder. Die Anfänge 
            des Zunftwesens in Mittel-, West- und Nordwesteuropa sind im Hochmittelalter 
            zu finden, als zahlreiche Stadtgründungen zunahmen, sich die 
            Handwerkszweige in den Städten spezialisierten. Die mittelalterlichen 
            Zünfte symbolisierten ihr Berufs- und Gemeinschaftsverständnis 
            in Form von Zunftzeichen.
            
            Seit dem Mittelalter und bis zur Industrialisierung im 19. Jahrhundert 
            wurde die Vereinigung von Handwerksmeistern neben dem nun gängigen 
            Begriff Zunft auch als Gilde bzw. Zeche bezeichnet. Heute benennt 
            die wissenschaftssprachliche Übereinkunft im deutschsprachigen 
            Raum den Zusammenschluss von Handwerksmeistern als Zunft und den Zusammenschluss 
            von Kaufleuten seit dem Mittelalter und der frühen Neuzeit als 
            Gilde.
            
            Diese Zunftzeichen sind teilweise von einem Wappenschild umgeben. 
            Die Zünfte sind längst vergangen, ihre Ausdrucksform durch 
            Symbole existiert immerfort. Das wird nach wie vor dargestellt, mitunter 
            mit traditionellen Nasenschildern.* Die Getreidegasse in Salzburg dokumentiert 
            das regelrecht im Überfluss, denn links und rechts hängen 
            eine beachtliche Anzahl von Nasenschildern*, kannst du dich bestens 
            orientieren und durch die Branchen lesen. 
            
            Die Zeit der Wanderschaft zünftiger Gesellen nach dem Abschluss 
            ihrer Lehrzeit Auf der Walz – ist wie z.B.: 
            bei den Steinmetzen – manchmal noch üblich. Einige von 
            den jungen Leuten halfen den Wiener Stephansdom zu restaurieren. Die 
            Tradition der mehrjährigen Handwerksgesellenwanderschaft wurde 
            2015 von der UNESCO zum Immateriellen Kulturerbe erklärt.
ERKLÄRUNG: Das Nasenschild ist ein Werbeschild, das an der Hauswand einer Gaststätte oder eines Geschäfts verankert wird und rechtwinklig, wie die Nase aus dem Gesicht, vom Haus in den Straßenraum ragt.
 
 
    
     IN 
          VINO VERITAS –
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          VINO VERITAS –  DIE 
          WEINLEUTE – VON DEN FÜNFZEHN ZÜNFTEN
DIE 
          WEINLEUTE – VON DEN FÜNFZEHN ZÜNFTEN 
 
         
 
        