Freitag, den 18. Oktober 2024

TEATRO PER TUTTI – Theater für Alle

Der Kultursektor in Österreich erwirtschaftet einen hohen Wertschöpfungsanteil. Die Alpenrepublik hat neben seinen Seen und Bergen, sowie seiner Ess- und Trinkkultur, auch eine Menge in der Theaterlandschaft anzubieten. Die große Auswahl an hochqualitativen Theaterfestivals in den Bundesländern kann sich sehen lassen.

Wenn auch aufgrund der Corona-Pandemie die Gästezahl der österreichischen Bundetheater in der Saison 2019/20 gegenüber den Vorjahren deutlich sank, lag die durchschnittliche Besucheranzahl seit 2009/10 immerhin jährlich um die 1,3 Millionen Kulturfreudigen, die den Häusern ihre Aufwartung machten. Es ist ein Spiegel der Kultur.

Als eines der international bedeutendsten Opernhäuser blickt die Wiener Staatsoper sowohl auf eine traditionsreiche Vergangenheit zurück als auch auf eine vielseitige Gegenwart. Das andere berühmte Haus am Ring ist das Burgtheater. Es gilt als eine der bedeutendsten Bühnen Europas und ist nach der Comédie-Française das zweitälteste europäische sowie das größte deutschsprachige Sprechtheater. Die Salzburger Festspiele gelten als das weltweit bedeutendste Festival der klassischen Musik und darstellenden Kunst. Sie finden seit 1920 jeden Sommer im Juli und August in Salzburg statt. Es ist das kulturelle Drehkreuz.

BILD: © Ali Meyer | ALI MEYER ON STAGE »

IN VINO VERITASZU GAST BEI
BÜHNENERLEBNISSEN ON- & BACK STAGE
KONZERT – ROMANO TRIO

Was ist wo los? Im unteren TEATRO PER TUTTI-LEITFADEN » findet man THEATER FÜR ALLE. Bühnenerlebnisse – On Stage & Back Stage – über klassische zu moderner Musik – alles rund um das Theater – darstellende Kunst – Oper, Operette, Ballett und Konzerte.



ROMANO TRIO – MUSIKALISCHE REISE

KULTURVEREIN ÖSTERREICHISCHER ROMA DOKUMENTATIONS- UND INFORMATIONSZENTRUM

BILD: Christian Klippl | Obmann KV-Roma

Roma ist ein Oberbegriff für eine Reihe von Bevölkerungsgruppen, denen eine Sprache, das indoarische Romanes, und mutmaßlich auch die historisch-geographische Herkunft vom indischen Subkontinent gemeinsam sind. Sie bilden insgesamt keine geschlossene Gemeinschaft, sondern teilen sich in zahlreiche unterschiedliche Gruppen mit vielfältigen, von der Sprache, Kultur und Geschichte der jeweiligen Dominanzgesellschaft geprägten Besonderheiten. Seit mindestens 700 Jahren leben Roma in Europa und gehören in ihren jeweiligen Heimatländern bei unterschiedlicher Größenordnung stets zu den Minderheiten. In ihrer Gesamtheit bilden sie die größte ethnische Minderheit Europas. Viele Angehörige der Roma werden sowohl aufgrund ethnischer Zuschreibungen als auch aufgrund ihrer sozialen Situation marginalisiert und ausgegrenzt. Sie waren und sind seit jeher auch offener antiziganistisch motivierter Verfolgung ausgesetzt. Der Kulturverein österreichischer Roma wurde am 20. Juni 1991 von Prof. Rudolf Sarközi gegründet, der bis zu seinem Ableben am 12. März 2016 dem Verein als Obmann vorstand. Die Gründungsversammlung fand im Heurigenlokal Mandahus, im sogenannten „Van Swieten Schlössl“ im 19. Bezirk statt. Am 30. September 1991 wurde ebendort der Kulturverein österreichischer Roma im Rahmen eines Festes der Öffentlichkeit vorgestellt. Das wichtigste Ziel des KV-Roma war die Anerkennung der Roma als Volksgruppe in Österreich. Zwei Jahre nach der Gründung wurde die zentrale Forderung Wirklichkeit. Mit dem einstimmigen Beschluss im Hauptausschuss des Nationalrates vom 16. Dezember 1993 wurden die österreichischen Roma- und Sintigruppen als „Volksgruppe der Roma“ gesetzlich anerkannt. Roma gilt als Oberbegriff für die verschiedenen in Österreich lebenden autochthonen Untergruppen.

 

MUSIK IM BLUT

Die Roma-Musik mit seinem Ursprung in Nordindien begegnet uns heute hauptsächlich in Europa. Die als Musik der Roma, Zigeunermusik bzw. mit Gipsy Music bezeichneten Musikstile sind so unterschiedlich, wie die Lebens- und Kulturräume der verschiedenen Roma-Gruppen unterschiedlicher nicht sein können. Stets sind sie beeinflusst von den verschiedenen Musikformen und von den Rezeptionsgewohnheiten in den jeweiligen Mehrheitsgesellschaften. Daher verbietet es sich, unter Vernachlässigung von Raum und Zeit von einer auch nur im Ansatz homogenen Musik „der“ Roma auszugehen. Es gibt sie ebenso wenig, wie es „die“ Roma gibt. Das reiche Coleur an Inhalt und Stil inspirierte schon manch Andere. Darunter finden sich keine Geringeren als Joseph Haydn mit seinem „Menuet alla Zingarese“ aus dem Streichquartett Op. 20, 4, die „Zigeunerweisen“ des spanischen Geigers Pablo de Sarasate oder János Bihari, berühmter ungarischer Komponist und Roma-Violonist. Die Operette „Der Zigeunerbaron“ in drei Akten von Johann Strauss (Sohn) ist uns auch wohlbekannt oder „Stride la vampa“, die Arie der Zigeunerin Azucena aus Giuseppe Verdis „Il trovatore“. Eines verbindet sie alle hundertprozentig – sie haben / hatten die Musik im Blut.

MUSIKALISCHE REISE MIT ROMA-WEISEN

Auf Einladung des Kulturverein österreichischer Roma durfte ich einem hinreißenden musikalischen Abend beiwohnen. Das Romano-Trio nahm das Publikum auf eine musikalische Reise in die Welt der Roma mit, um die klangvolle Kultur des Balkans zu präsentieren. Bei der Darbietung wurden verschiedene Lieder und unterschiedliche Musikstile vorgestellt und interpretiert. Die Musik ist so vielfältig, wie die Lebens- und Kulturräume der verschiedenen Roma-Gruppen. Das Romano-Trio besteht momentan aus Tanja Paucanovic – Gesang, Violine, Martin Denic – Keyboard und Miljan Zaric – Akkordeon. Miljan Zaric und Martin Denic wurden während der Absolvierung ihrer musikpädagogische Ausbildung vom Roma-Fonds unterstützt. Im Augenblick sind beide als Freizeitpädagogen an Wiener Schulen berufstätig. Tanja Paucanovic absolvierte eine musikpädagogische Ausbildung am Richard Wagner Konservatorium in Wien und unterrichtet derzeit Violine und musikalische Früherziehung an mehreren Volkshochschulen. Seit September 2022 gibt es im ORF ein bundesweites TV-Magazin in den Sprachen der österreichischen Volksgruppen. Bei der Sendung mit dem Titel „WIR | Ceši, Hrvati, Magyarok, Roma, Slováci, Slovenci“ gibt es seit Anfang des Jahres 2024 neue Sendezeiten, wird landesweit jeden zweiten Freitag um 10.40 Uhr auf ORF 2 ausgestrahlt. Zusätzlich wird die Sendung jeden zweiten Sonntag um 09.00 Uhr auf ORF III wiederholt. Aus diesem Grunde war während der Vorstellung ein Kamerateam der volksgruppen.orf.at/Roma-Redaktion durchgehend anwesend um einen Bericht vorzubereiten.

AUTOR: © Prof. Ali Meyer | 2024
QUELLE: Kulturverein Österreichischer Roma | WEBSEITE »

 

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