Freitag, den 13. Juni 2025

TEATRO PER TUTTI – Theater für Alle

Der Kultursektor in Österreich erwirtschaftet einen hohen Wertschöpfungsanteil. Die Alpenrepublik hat neben seinen Seen und Bergen, sowie seiner Ess- und Trinkkultur, auch eine Menge in der Theaterlandschaft anzubieten. Die große Auswahl an hochqualitativen Theaterfestivals in den Bundesländern kann sich sehen lassen.

Wenn auch aufgrund der Corona-Pandemie die Gästezahl der österreichischen Bundetheater in der Saison 2019/20 gegenüber den Vorjahren deutlich sank, lag die durchschnittliche Besucheranzahl seit 2009/10 immerhin jährlich um die 1,3 Millionen Kulturfreudigen, die den Häusern ihre Aufwartung machten. Es ist ein Spiegel der Kultur.

Als eines der international bedeutendsten Opernhäuser blickt die Wiener Staatsoper sowohl auf eine traditionsreiche Vergangenheit zurück als auch auf eine vielseitige Gegenwart. Das andere berühmte Haus am Ring ist das Burgtheater. Es gilt als eine der bedeutendsten Bühnen Europas und ist nach der Comédie-Française das zweitälteste europäische sowie das größte deutschsprachige Sprechtheater. Die Salzburger Festspiele gelten als das weltweit bedeutendste Festival der klassischen Musik und darstellenden Kunst. Sie finden seit 1920 jeden Sommer im Juli und August in Salzburg statt. Es ist das kulturelle Drehkreuz.

BILD: © Ali Meyer | ALI MEYER ON STAGE »

IN VINO VERITASZU GAST BEI
BÜHNENERLEBNISSEN ON- & BACK STAGE
OPER – BILLY BUDD

Was ist wo los? Im unteren TEATRO PER TUTTI-LEITFADEN » findet man THEATER FÜR ALLE. Bühnenerlebnisse – On Stage & Back Stage – über klassische zu moderner Musik – alles rund um das Theater – darstellende Kunst – Oper, Operette, Ballett und Konzerte – bis in die Welt der musealen Kultstätten.



WIENER STAATSOPER – BILLY BUDD 2024

BILLY BUDD | BENJAMIN BRITTEN | WIEDERAUFNAHME DER INSZENIERUNG VON 2001
„Over the Water, over the Ocean“

BILD: Matrose Ali Meyer am Seil | BILLY BUDD | Staatsoper Wien 2024

„Billy Budd, Sailor“ ist das letzte Prosawerk des amerikanischen Schriftstellers Herman Melville. Es ist eine rätselhafte, mythische Geschichte von Schuld und Tod, die heute neben „Moby-Dick“ wohl das berühmteste Werk dieses frühen Meisters der US-Literatur ist. Das Libretto stammt von Edward Morgan Forster und Eric Crozier. Die Opernfassungen in vier bzw. zwei Akten gehen auf Benjamin Britten zurück.

Mit der Wiederaufnahme von Billy Budd in der Willy Decker Inszenierung von 2001 mit vier Akten an der Wiener Staatsoper 2024 hatte der 70-jährige amerikanische Tenor Gregory Kunde als Kapitän Vere sein Rollendebüt in Wien. Die gesamte Oper spielt auf hoher See. Der Fokus liegt auf dem Schiff und seinen Männern. Es ist eine Dreiecksgeschichte zwischen drei gegensätzlichen, teils allegorisch gezeichneten Figuren: Vortoppmann Billy Budd und Waffenmeister John Claggart sowie Edward Fairfex Vere, Kapitän des Kriegsschiffes „Indomitable“. Die vielen Nebenrollen der Oper, die Offiziere und Matrosen, wurden stimmlich entsprechend interpretiert. Alle Sänger, die Solisten wie auch der Staatsopernchor, fanden Verstärkung durch eine Heerschar aus der Komparserie des Hauses. Auch mir war das Glück beschieden als Matrose mitzuspielen.

„Das Böse weiß vom Guten, aber das Gute vom Bösen nicht.“

Dieser Ausspruch Franz Kafkas wäre ein treffender Untertitel zu Brittens Billy Budd. Gelingt es doch dem satanischen Offizier Claggart den von allen geliebten, engelsgleichen und daher arglosen Matrosen Billy Budd unschuldig schuldig werden zu lassen und damit zu vernichten.

 

SPLICE THE MAINBRACE – MANÖVERSCHLUCK

Die Royal Navy ist die Seestreitmacht des Vereinigten Königreichs. Obwohl Kriegsschiffe seit dem frühen Mittelalter von englischen und schottischen Königen eingesetzt wurden, fanden die ersten großen maritimen Gefechte im Hundertjährigen Krieg gegen Frankreich statt. Die moderne Royal Navy geht auf das frühe 16. Jahrhundert zurück.

In der Oper Billy Budd wurde uns Matrosen in einer Szene die Flasche herumgereicht.

„Splice the mainbrace“ ist ein Befehl, der an Bord von Marineschiffen erteilt wird, um der Besatzung ein alkoholisches Getränk auszugeben. Ursprünglich ein Befehl für eine der schwierigsten Notreparaturarbeiten an Bord eines Segelschiffs, wurde er zu einem Euphemismus für das autorisierte feierliche Trinken danach und dann zum Namen eines Befehls, der Besatzung eine zusätzliche Ration zu gewähren.

Die Hauptstrebe zu spleißen bedeutet mit einem Drink zu feiern. Es ist ein nautischer Begriff aus der Zeit der Segelschiffe. Segler, die es riskierten, auf die höchste Takelage – die Hauptstrebe – zu klettern, um Taue zu verbinden – zu spleißen. Sie wurden mit zusätzlichem Rum oder Grog belohnt.

 

AUTOR: © Prof. Ali Meyer | 2025
BILDERSERIEN: © Ali Meyer + Komparserie + © Wiener Staatsoper | Sofia Vargalová
QUELLEN: Burgtheater Wien | BILLY BUDD » | Ali Meyer | ONSTAGE »

 

weiterblättern zur nächsten Seite AVVENTURA PER TUTTI – ABENTEUER FÜR ALLE »

nach oben

Template by OS Templates | 2025 © all rights reserved, designed and powered by ali meyer media services