Donnerstag, den 25. April 2024

LE DONNE DEL VINO

Der Weltfrauentag feierte 2021 sein 100-jähriges Jubiläum. Eingeführt wurde dieser Feiertag bereits 1911, allerdings erst 10 Jahre später von den Vereinten Nationen offiziell festgelegt. Wir möchten jedoch über größere Zeiträume, über ein ganzes Frauenjahr blicken. Es war in jeder Hinsicht eine höchst innovative Idee als die National Association of Women in Wine – LE DONNE DEL VINO – während der Vinitaly 1988 öffentlich vorgestellt wurde. Damals bestand sie nur aus etwa zwanzig Mitgliedern, um die sich bald dutzende anderer Protagonisten der Weinwelt versammelten um mehr als 900 Mitglieder zu Tage zu bringen. Der Zweck der Partnerschaft bestand und besteht nach wie vor darin, die Kultur des Weins durch den Beitrag der Erfahrungen und des Wissens von Frauen zu fördern. Der transversale Ansatz war einer der Vorläufer der späteren Entwicklung der weiblichen Präsenz in der globalen und heute aktuellen Welt des Weins.

IN VINO VERITAS nimmt den klingenden Namen LE DONNE DEL VINO zum Anlass in einer eigenen Rubrik von der Frauenpower zu berichten. Die Rolle der Frauen in der Geschichte der Weinkultur gilt es in dieser Folgeserie zu beleuchten.

BILD: © The VDF Gallery | Franckie Alarcon | The French apéritif

IN VINO VERITASLE DONNE DEL VINO
WOMEN IN WINE
FRAUENPOWER IM WEIN

Was ist wo los? Im unteren LE DONNE DEL VINO-LEITFADEN » findet man Frauenpower im weltweiten Weinbau.


IM WEIN LIEGT DIE WAHRHEIT
Aux caves de l`Elysée - Der Weinkeller der Republik

Der Place de la Concorde ist der größte Platz von Paris, der zweitgrößte Frankreichs. Acht die Städte Strassbourg, Bordeaux, Brest, Rouen, Lyon, Lille, Nantes und Marseille symbolisierenden Frauengestalten und die Brunnenanlage mit der Meeresfontäne, Fontaine des Mers, sowie mit der Flussfontäne, Fontaine des Fleuves, flankieren den Obelisken. Die Ausschmückung der Avenue des Champs-Élysées von den Plätzen Concorde bis zum Ètoile oblag der Verantwortung des Jakob Ignaz Hittorff, französischer Architekt und Städteplaner deutscher Herkunft. Während der Französischen Revolution stand auf der Place de la Concorde die gefürchtete Guillotine, mit der unter sehr vielen anderen, von Danton bis Robespierre, auch Marie-Antoinette und Ludwig der XVI. enthauptet wurden. Heute erhebt sich stattdessen auf einem von Hittdorff, dem Erbauers des Gare du Nord gestalteten Sockel, der 1836 aufgestellte mehr als 3.000 Jahre alte 22 Meter hohe Obelisk aus Luxor, ein Geschenk des ägyptischen Vizekönigs Muhammad Ali Pascha, Mehmet Ali Pasha. Inmitten eines zwei Hektar großen Parks nördlich der Seine, nur wenige Schritte von der Avenue des Champs-Élysées und der Place de la Concorde entfernt, befindet sich im 8. Pariser Arrondissement die Machtzentrale Frankreichs. Henri-Louis de la Tour d’Auvergne, Comte d’Évreux, ließ das ursprüngliche Hôtel d’Evreux 1718 bis 1722 nach Plänen des Architekten Armand-Claude Mollet errichten. Das Gebäude erwarb 1753 die legendäre Marquise de Pompadour, die Mätresse des Königs Ludwig XV., dem sie die Liegenschaft 1764 vererbte. Ihrem Geschmack und Vorstellungen entsprechend, ließ sie nun „Haus“ und Garten stilvoll verändern. Bis heute sind ihre großartigen architektonischen Adaptierungen erhalten. Der Garten wurde nämlich deutlich vergrößert und um Säulengänge, Lauben und durch ein Labyrinth erweitert. Ludwig XV. war somit das erste in dieser Residenz ansässige Staatsoberhaupt.

Das Palais de l’Élysée ist seit 1848 per Dekret und seit 1873 dauerhaft Sitz der diversen französischen Präsidenten. Der jeweils amtierende Hausherr verfügt neben 300 Quadratmetern Privatgemächer nicht nur über einen unter dem Gebäude liegenden Atombunker, sondern auch über einen großen Weinkeller. Dieser Weinkeller der Republik ist sehr gut aufgestellt. „Eine Mahlzeit ohne guten Wein ist wie ein Tag ohne Sonnenschein”, sagt ein französisches Sprichwort. Es war Louis-Napoléon Bonaparte, der spätere Kaiser Napoleon der III., der die Klassifizierung der Bordeaux-Weine einführte. Seit der ersten Weltausstellung in Frankreich, gleichbedeutend als Premiere für die Stadt Paris, der Exposition universelle de 1855, wurde die heute noch gültige Bordeaux-Klassifizierung auch in breiter Öffentlichkeit publik gemacht. Präsident Armand Fallières (1906–1913) besaß ein eigenes Weingut in Nérac und Raymond Poincaré (1913–1920) meinte schon, Wein sei die Essenz der Freude und der Gesundheit. Selbst wenn Präsident Paul Doumier (1931–32) und zuletzt Nicolas Sarkozy , eigentlich Nicolas Paul Stéphane Sárközy de Nagybócsa (2007–2012), als die Weinabstinenzler in der Palastgeschichte bekannt waren, der Staat repräsentiert und muss zeigen was er kann. Bis zurück in das Jahr 1906 reicht das Sortiment von mehr als 12.000 Flaschen in dem Weinkeller des Hauses, den Caves de la Présidence de L’Elysee. Die Grande Nation kredenzt ihren Staatsgästen die besten Weine des Landes. Große Grand Crus wie Cheval blanc, Margaux, Montrachet, Romanée-Conti, Petrus, Angélus, Lafite Rothschild, Mouton Rothschild, Yquem und alle großen französischen Champagnerhäuser sind durchgehend vertreten. Historisch und bis dato werden bei großen Empfängen traditionell eben Weine aus Bordeaux und der Bourgogne gereicht. Chef-Sommelière Virginie Routis, als erstes weibliches Oberhaupt in diesem Amt, versucht das Sortiment mit edlen Tropfen aus der Rhône und der Languedoc zu bereichern. Sie wacht über ihr 45 m² großes Reich in Keller des Hauses und findet die Flaschen mit geschlossenen Augen. très magnifique!

AUTOR: © Prof. Ali Meyer | À BIENTÔT PARIS | Verlag Der Apfel 2013 | ISBN 978-3-85450-186-2
BILD oben rechts: © AFP or licensors | Journées du Patrimoine : les caves de l'Elysée ouvertes au public pour la première fois : Chef-Sommelière Virginie Routis
BILD unten: © elysee.fr | Palais de l’Élysée

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