AUF DER JAGD
Die sogenannte Jägersprache lässt sich bis in das 7. Jahrhundert zurückverfolgen. Durch die Feudaljagd des Adels rund um Karl den Großen wurde sie zur richtigen Fachsprache der Jäger. Diese Weidmannssprache ist Bestandteil des jagdlichen Brauchtums. Es ist eine Standessprache, die sich in bzw. mit sehr bildhaften Ausdrücken darstellt. Der Wortschatz umfasste einmal runde 13.000 Begriffe, wo heutzutage wohl nur mehr die Hälfte bis ein Viertel davon im sprachlichen Umgang evident sind.
Nicht unerheblich ist der Gebrauch eines Teiles dieses Wortschatzes im Alltag. Man könnte z.B.: doch „Lunte riechen“ und „die Fährte aufzunehmen“ um „auf der Strecke zu bleiben“. Und da ist die der Weidmannssprache zugeordnete sehr bekannte Bezeichnung „Jägerlatein“. Damit sind übertriebene bis erfundene Erzählungen über Jagdabenteuer gemeint. „Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.“ meinte einst schon Otto von Bismarck. Diese facettenreichen Geschichten rund um das Brauchtum sind aber interessant. Vieles auf unserem Teller stammt schließlich von der Jagd.
"Mit der Linken wird gesoffen, mit der Rechten wird geschossen!"
BILD: © Ali Meyer | P. Brueghel d.Ä. | Jäger im Schnee | KHM Wien