Freitag, den 18. Oktober 2024

GENIUS LOCI – Der Geist und sein Ort

Der Begriff GENIUS LOCI wird in der Geomantie, also baubiologische Aspekte mit geomantischer Kunst zu verbinden, und in den verschiedensten Disziplinen wie Religionswissenschaft, Archäologie, Ökopsychologie, aber auch in der Garten- und Landschaftsgestaltung verwendet.

"Die Palette dessen was Genius loci sein soll, reicht dabei von der rein metaphorischen und rhetorischen Bedeutung des Wortes über die geschichtliche eines an einem Ort erscheinenden 'Zeitgeistes' und eines soziokulturell konstruierten 'Ortsgeistes', ferner über die Bedeutungen von ökologischen, ästhetischen und synästhetischen Qualitäten von Orten bis hin zu ortsgebundenen 'Energiefeldern' und 'ortsansässigen Naturgeistern'." *

Hinter dem heutigen Genius-Loci Begriff verbirgt sich ein architektonisches Konzept, in dem versucht wird, Architektur und Landschaft wieder in eine harmonische Verbindung zu bringen. Das wieder zunehmende Bestreben diverser Winzer dem weinaffinen Kundenkreis neben dem geschmacklichen wie olfaktorischen Erlebnis mit dem Rebensaft auch noch eine gänzlich neue Raumerfahrung anzubieten – ist sehr auffällig. Im Grunde ist es ja eine Renaissance den Wein in einem passenden Ambiente zu präsentieren. Beeindruckende Weinkeller in Klöstern waren schließlich keine Seltenheit. In und um Bordeaux sind ja immer schon bis dato prunkvolle Châteaux gebaut worden. Dieses Fortführen der Tradition zur Errichtung und Pflege architektonisch aussergewöhnlicher Güter – dem sind wir akribisch auf der Spur.

IN VINO VERITAS versucht also – diese mitunter atemberaubende – Baukultur vorzustellen. Wir bringen einen periodischen Auszug internationaler Architektur im Weinbau 4.0.

BILD: © Almagul Menlibayeva | Courtesy of Andakulova Gallery | Genius Loci | IN VINO VERITAS

*ZITAT: © Robert Kozijanic | Der Geist eines Ortes | Kleine Kulturgeschichte des Genius Loci | Vortragsmanuskript

IN VINO VERITASARCHITEKTUR & WEIN
DER GEIST & SEIN ORT
DIOGENESHELMUT PRAMSTALLER

Was ist wo los? Im unteren GENIUS LOCI-LEITFADEN » findet man einen Querschnitt atemberaubender Architektur und sehr bemerkenswerter Ideen und Projekte.

DIOGENES – MÖBEL WIE GUTER WEIN

HISTORISCHES

Die Berühmtheit des kynischen Philosophen Diogenes von Sinope ist wohl dem Eroberer Alexander dem Großen geschuldet, als man sich um 350 vor Christus in Griechenland begegnete. Bevor Alexander gegen die Perser zog, trafen sich die beiden in Korinth. Der unkonventionelle, bedürfnislose Lebenswandel des Philosophen manifestierte sich vor allem in Folgendem. Diogenes war ein vehementer Vertreter der philosophischen Strömung des Kynismus und als solcher ein Musterbeispiel der Bedürfnislosigkeit. Angeblich hatte er keinen festen Wohnsitz und verbrachte die Nächte an verschiedenen Orten, wie etwa öffentlichen Säulengängen. Als Schlafstätte soll ihm dabei gelegentlich ein Vorratsgefäß gedient haben, daher das geflügelte Wort von Diogenes in der Tonne bzw. im Fass. Der Begriff Kynismus lässt sich mit dem griechischen Wort Hund in Verbindung bringen. Die von weiten Teilen der Bevölkerung als Spott gedachte Bezeichnung trug Diogenes mit Stolz und lebte ganz bewusst sein „Hundeleben“. Eine Anekdote berichtet, dass, als Alexander der Große ihn fragte, was er sich denn wünsche, Diogenes vermeinte, dass jener ihm nur ein wenig aus der Sonne gehen solle. Als Antwort Alexander dem Großen ist jene überliefert: „Wahrhaftig, wenn ich nicht Alexander wäre, dann möchte ich wohl Diogenes sein!“

GEOGRAPHISCHES

Die Gemeinde Nußdorf-Debant liegt im östlichen Osttirol und ist 53,44 km² groß. Sie umfasst einen Teil des nördlichen Lienzer Beckens sowie den Großteil des Debanttals. 35,3 km² oder 67 % des Gemeindegebietes gehören zum Nationalpark Hohe Tauern. Dies ist der höchste prozentuale Wert aller Tiroler Nationalparkgemeinden. Der höchste Berg des Gemeindegebietes ist der 3242 m hohe Hochschober. Nußdorf-Debant wird in zwei Katastralgemeinden und in vier Ortsteile unterteilt. Der Großteil des besiedelten Gebietes befindet sich im Süden des Gemeindegebietes, wobei sich zwei Ortszentren gebildet haben – Nußdorf am Fuße des Nußdorfer Berges und Debant am Ausgang des Debanttals. Genau dort befindet sich die Wunderwerkstatt Diogenes des Helmut Pramstaller, ein alter gestandener und höchst innovativer Familienbetrieb.

MÖBEL WIE GUTER WEIN

Weinräume und Weinkeller designed by Diogenes kombinieren historisches Fassholz mit modernen Komponenten – in einer einzigartigen Handschrift. Da ergänzen sich Fassholz und Wein optimal – Authentizität, Atmosphäre und das ideale Klima für die Weinlagerung stehen hier in perfekter Symbiose von einzigartigen Material-Kombinationen. Den Weinraum oder Weinkeller baut Diogenes mit viel Herzblut und Können – auf Basis langjähriger Erfahrung. Man veredelt Fassholz mit Sandstein oder alten, handgeschlagenen Ziegeln für Gewölbe und Böden. Ein besonders reizvolle Anmutung bietet die Kombination von Holz mit modernen, glatten Elementen wie Glas oder Edelstahl. Schlosskellern moderner Luxushotels neues Leben einzuhauchen, ist eine echte Diogenes Herausforderung.

Je nach architektonischer Gegebenheit wird der Weinkeller oder Weinraum eigens temperiert oder mit speziellen Weinklimaschränken ausgestattet – die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit bei der Weinlagerung sind für die Qualität der edlen Tropfen in hohem Maße ausschlaggebend. Aus diesem Grund greift man bei Diogenes bei den Leuchtmitteln auf LED Lampen zurück, welche die Raumtemperatur nicht beeinträchtigen. IN VINO VERITAS wird noch weitere Berichte über das vielfältige Schaffen von DIOGENES folgen lassen.

AUTOR: © Prof. Ali Meyer | Wien
GEMÄLDE DIOGENES: © Walter Art Museum, Baltimore | Diogenes von Sinope | Jean-Léon Gérôme | Öl auf Leinwand 1860
BILDER: © Diogenes Gebrüder Pramstaller KG | issued by IN VINO VERITAS

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