GENIUS LOCI – Der Geist und sein Ort
Der Begriff GENIUS LOCI wird in der Geomantie, also baubiologische Aspekte mit geomantischer Kunst zu verbinden, und in den verschiedensten Disziplinen wie Religionswissenschaft, Archäologie, Ökopsychologie, aber auch in der Garten- und Landschaftsgestaltung verwendet.
"Die Palette dessen was Genius loci sein soll, reicht dabei von der rein metaphorischen und rhetorischen Bedeutung des Wortes über die geschichtliche eines an einem Ort erscheinenden 'Zeitgeistes' und eines soziokulturell konstruierten 'Ortsgeistes', ferner über die Bedeutungen von ökologischen, ästhetischen und synästhetischen Qualitäten von Orten bis hin zu ortsgebundenen 'Energiefeldern' und 'ortsansässigen Naturgeistern'." *
Hinter dem heutigen Genius-Loci Begriff verbirgt sich ein architektonisches Konzept, in dem versucht wird, Architektur und Landschaft wieder in eine harmonische Verbindung zu bringen. Das wieder zunehmende Bestreben diverser Winzer dem weinaffinen Kundenkreis neben dem geschmacklichen wie olfaktorischen Erlebnis mit dem Rebensaft auch noch eine gänzlich neue Raumerfahrung anzubieten – ist sehr auffällig. Im Grunde ist es ja eine Renaissance den Wein in einem passenden Ambiente zu präsentieren. Beeindruckende Weinkeller in Klöstern waren schließlich keine Seltenheit. In und um Bordeaux sind ja immer schon bis dato prunkvolle Châteaux gebaut worden. Dieses Fortführen der Tradition zur Errichtung und Pflege architektonisch aussergewöhnlicher Güter – dem sind wir akribisch auf der Spur.
IN VINO VERITAS versucht also – diese mitunter atemberaubende – Baukultur vorzustellen. Wir bringen einen periodischen Auszug internationaler Architektur im Weinbau 4.0.
BILD: © Almagul Menlibayeva | Courtesy of Andakulova Gallery | Genius Loci | IN VINO VERITAS
*ZITAT: © Robert Kozijanic | Der Geist eines Ortes | Kleine Kulturgeschichte des Genius Loci | Vortragsmanuskript