VEGAN
• IM ALLTÄGLICHEN LEBEN
– MODERNER HYPE vs. LEBENSEINSTELLUNG
DAS V-LABEL
Das Europäische V-Label dient zur Kennzeichnung von vegetarischen
und veganen Produkten sowie Dienstleistungen und ist somit ein anerkanntes
Gütesiegel. Seit 1996 lizenziert die Lebensmittelindustrie das
Label. Die Schutzrechte des V-Labels sind seitdem in allen europäischen
Ländern vorhanden. Das Label ist marktführend in Europa und
wird einerseits von regionalen Produzenten und Produzentinnen aber auch
von großen Handelsketten verwendet.
Nicht nur Lebensmittel können
mit dem V-Label gekennzeichnet werden, auch Gastronomiebetriebe, Textilien,
kosmetische Produkte und Reinigungsmittel können mit dem V-Label
signiert werden. Immer mehr Menschen achten darauf, ihre Lebensmittel
bewusst einzukaufen, aus gesundheitlichen aber auch aus ethischen Gründen.
Die Nachfrage nach vegan-vegetarischen Produkten wächst kontinuierlich.
Mehr und mehr Konsumenten und Konsumentinnen entscheiden sich aufgrund
ihrer Gesundheit, aus ökologischen, aus religiösen oder auch
ethnischen Gründen, für eine vegetarische oder vegane Lebensweise.
DIVERSITÄT
In Österreich leben laut Schätzungen der Veganen Gesellschaft
Österreich – VGÖ – mittlerweile
rund 765.000 Vegetarier und Vegetarierinnen, 80.000 Veganer und Veganerinnen
und 4,2 Millionen Flexitarier und Flexitarierinnen. Der Markt für
vegane und vegetarische Produkte steigt seit Jahren und erzielt somit
höhere Umsätze. Viele Unternehmen erkennen die Vorteile, ihre
Produktvielfalt auch mit rein pflanzlichen Produkten zu erweitern. So
entwickelt sich neben der Qualität der Produkte auch die vegane
und vegetarische Produktvielfalt.
ERNÄHRUNGSGEWOHNHEITEN
Beweggründe zur Umstellung der Ernährungsgewohnheiten haben
den Ursprung meist sowohl in ethnischen Gründen als auch in einschneidenden
Erlebnissen. Der Veganismus ist keine Diät sondern eine Lebensweise,
die sich auf dem Respekt vor dem Lebensrecht aller Lebewesen gründet.
Er entsteht als Reaktion auf eine Realität, wo es nicht ausreicht,
die Massentierhaltung abzulehnen, sondern jede Art von Manipulation,
Unterdrückung, Freiheitsentzug und Einmischung in die natürliche
Lebensweise jeder Tierart möglichst vermieden werden sollen.
NACH- UND VORTEILE
Die Nachteile der ausschließlich veganen Ernährung sind,
dass die Versorgung mit Eiweiß, Vitamin B12, Kalzium und Eisen
zur Gänze nicht gewährleistet ist. Für Säuglinge
und Kinder gilt die Gefahr von Entwicklungsschäden. Für Schwangere,
Stillende und ältere Personen ist diese Ernährungsweise darum
ungeeignet. Wer sich dennoch vegan ernähren möchte, sollte
dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat einnehmen, auf eine ausreichende
Zufuhr vor allem der kritischen Nährstoffe achten und gegebenenfalls
angereicherte Lebensmittel und Nährstoffpräparate verwenden.
Vorteile des Veganismus sind die hohe Aufnahme an sekundären Pflanzenstoffen.
Da Veganer und Veganerinnen sich fettarm ernähren, haben sie meist ein geringeres
Körpergewicht als Personen, die Mischkost konsumieren und dadurch ein geringeres Risiko einen erhöhten
Blutdruck und erhöhte Blutfettwerte aufzuweisen.
MISCHFORMEN DES VEGANISMUS
Die bekannteste Art des Veganismus ist der konsequente Veganismus.
Konsequente Veganer und Veganerinnen ernähren sich zu 100% pflanzlich
und meiden Lebensmittel von Tieren – Fleisch, Eier, Milch. Äußerst
strenge Veganer und Veganerinnen ernähren sich jedoch nicht nur
rein pflanzlich, sondern benutzen auch nur pflanzliche Produkte. Darüber
hinaus existieren noch 7 weitere Gruppen einer veganen Lebensform wie
zum Beispiel jene der Flexiganer und Flexiganerinnen oder auch moderat
vegan lebenden Personen. Sie praktizieren die vegane Ernährung
nicht so streng wie konsequente Veganer und Veganerinnen. Sie ernähren
sich nicht zur Gänze vegan. Es gibt keine konkreten Angaben, ab
wann man eine flexigane Lebensform verfolgt. Pescetarier und Pescetarierinnen
ernähren sich ähnlich wie beim Honig – Veganismus. Sie
verfolgen ebenfalls einen veganen Lebensstil und machen bei einer ausgewählten
Lebensmittelgruppe eine Ausnahme. Diese Gruppe isst zusätzlich
zur pflanzlichen Ernährung, Fisch und Meeresfrüchte.
GESUNDHEIT
Im Laufe unserer im Team erstellten Diplomarbeit haben wir die Grundprinzipien
der veganen Ernährung und die Vermarktung von veganen Produkten
erarbeitet. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass die vegane Ernährung
zwar eine große Auswirkung auf unsere Ernährungsgewohnheiten
hat. Darüber hinaus haben wir durch unsere Recherche erfahren,
dass der Veganismus kaum oder einen geringen Einfluss auf die Gesundheit
haben. Durch die Erarbeitung sämtlicher Aspekte des veganen Lebensstils
haben wir herausgefunden, dass es durchaus möglich ist vollkommen
vegan zu leben. Für uns ist es allerdings nur schwer vorstellbar
auf sämtliche tierische Produkte zu verzichten.
LANDWIRTSCHAFT UND KLIMAWANDEL
„Kaum ein Thema wird im Zusammenhang mit der Klimakrise heftiger
diskutiert als die Rolle der Landwirtschaft. Das ist kein Zufall. Schon
die Frage, ob die Landwirtschaft Täterin oder Opfer, Problemkind
oder Schlüssel zur Lösung ist, wird innerhalb der Wissenschaft
alles andere als einhellig beantwortet. Experten sagen, sie sei weder
nur das eine noch nur das andere, oder wenn man so will: sie sei alles
zusammen.“ | *Zitat
AUTOREN: Marie-Marlen
Meyer & Celine Kadlec | Kurzauszug aus der Matura-Diplomarbeit |
mit freundlicher Genehmigung issued by IN VINO VERITAS
*ZITAT: © Land schafft Leben
| Landwirtschaft und Klimawandel | www.landschafftleben.at »
BILD oben rechts: Portrait Marie-Marlen
Meyer
weiterblättern zur nächsten Rubrik AUS DER WERKSTATT »