Donnerstag, den 25. April 2024

WAS SAGT DER HAUSARZT

„Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken“. meinte bereits Johann Wolfgang von Goethe. Der Wein ist eine Medizin, wenn er aber ohne eine Manier getrunken wird, ist er ein Gift. Es ist immer die Verhältnismäßigkeit des Genusses. Regen lässt das Gras wachsen, Wein das Gespräch. Alles ist nicht nur eine Frage der Menge, sondern auch die der Qualität. Beim Wein ist es wie in der Politik: Man merkt erst hinterher, welche Flaschen man gewählt hat. Die von Ihnen aufgerufene „medizinische Rubrik“ ist ein sehr wichtiger Bestandteil des Webportal über den Weinbau – IN VINO VERITAS. Denn im Wein liegt (die) Wahrheit – und mit der stößt man überall an, wenn auch manche Weinliebhaber bisweilen nicht automatisch Stil besitzen, nur weil ihre Gläser einen haben.

WiMWINE IN MODERATION – ist eine Initiative der europäischen Weinbranche, die sich für einen maßvollen und verantwortungsbewussten Weinkonsum einsetzt. Wir tragen Sorge für die Menschen, die Wein produzieren und trinken, die Weinregionen und das Kulturgut Wein. Die Werte und Leitlinien des Wine in Moderation-Programms sind Grundlage seiner Umsetzung. Wine in Moderation ist ein zentral koordiniertes Programm mit gemeinsamer Botschaft, das national – angepasst an die regionalen Gegebenheiten und die kulturelle Vielfalt – umgesetzt wird. In jedem Land verantworten ein oder zwei WiM-Koordinatoren die Planung, Koordination, Umsetzung und die Evaluierung des Programms. Die Bemühungen auf internationaler und nationaler Ebene werden von einer Reihe von Botschafter-Unternehmen unterstützt. Dies sind renommierte Weinunternehmen mit Vorbildfunktion hinsichtlich sozialer Verantwortung.

BILD: IN VINO VERITAS | Was sagt der Hausarzt | Der Neue Weinbau 4.0

IN VINO VERITASIN VINO SANITAS
HILFE • INITIATIVE
MASS & ZIEL IN BALANCE

Was ist wo los? Im unteren WAS SAGT DER HAUSARZT-LEITFADEN » findet man einen Auszug professioneller Dienste rund um das Wohlbefinden und um die Gesundheit.

HERZ versus LEBER

Herz und Leber: Durchblutung und Stoffwechsel verbinden die beiden Organe. Die Leber beansprucht als größtes Stoffwechselorgan etwa ein Viertel des Herzzeitvolumens. Als einzige beiden Organe des menschlichen Körpers werden Leber und Herz von zwei Kreislaufsystemen versorgt. Die Leber erhält ungefähr 75% des Blutflusses über die V. portae und 25% über die A. hepatica. Sowohl Zucker(Glucose)- als auch Fett(Lipid)- und Eiweißmetabolismus bzw. Speicherung werden hepatisch reguliert. Eine Störung dieser Stoffwechselwege trägt im Langzeitverlauf zum Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung bei. Eine Störung der Durchblutung der Leber, wie sie im Rahmen einer schweren Herzinsuffizienz auftreten kann, führt zur Leberschädigung oder sogar –versagen. Zusammenfassend ergibt sich im Hinblick auf die multiplen Interaktionen zwischen Leber und Herz, dass im Falle einer Erkrankung eines dieser beiden Organe immer beide Organsysteme im Zentrum der Diagnostik stehen sollten.*

Das Verhältnis der Yin und Yang Kräfte findet in der traditionellen chinesischen Medizin – TCM – praktische Anwendung. Die Organe werden in aktive und passive Funktionen eingeteilt. Yang ist in Magen, Darm und Blase beheimatet, während Yin in Herz, Lunge und Leber zu finden ist. So wird in der traditionellen chinesischen Medizin dann die Aktivität der einzelnen Organe optimal aufeinander abgestimmt. Schließlich ist der Körper ja auch ein Ganzes.

Die Leber verstoffwechselt fast alles, was Menschen mit der Nahrung aufnehmen. Dazu gehört auch der Alkohol. Die Leber ist das einzige Organ, das Alkohol in nennenswertem Maße abbaut. Sie kann in einem bestimmten Zeitraum jedoch nur eine gewisse Alkoholmenge entgiften. In der Zwischenzeit beeinflusst der überschüssige Alkohol das Gehirn, das Herz, die Muskeln und andere Körpergewebe. Wenn Alkohol zusammen mit Medikamenten eingenommen wird, kann dies die Belastung der Leber noch verstärken. Die Leber hat grundsätzlich die Fähigkeit, sich zu erholen. Im Frühstadium kann sich ein minimaler Leberschaden noch zurückbilden, wenn die betroffene Person auf Alkohol verzichtet. Weiter fortgeschrittene Leberschäden wie z.B. eine Zirrhose bilden sich in der Regel nicht mehr zurück. Alkoholverzicht in diesem Stadium kann den Krankheitsverlauf jedoch immer noch stark bremsen. Die Folgen einer Zirrhose können zum Tod führen. Ein Teil der Patienten bemerkt bis zum Zirrhosestadium keine Symptome, da die Leber kein Schmerzempfinden hat. Mögliche Symptome sind Müdigkeit, Appetitverlust, Infektionsanfälligkeit, Ikterus, Schwellung des Bauches, innere Blutungen, Störungen der Hirnfunktion und Nierenversagen.**
Was lernen wir daraus? Es ist angebracht Maß und Ziel in Balance zu halten.

Andere Studien in der Forschung hatten verdeutlicht, dass ein maßvoller Genuss von Rotwein das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken könne. Als besonders günstig würden sich dafür dunkle Rotweine eignen, da sie die meisten Antioxidantien enthalten. Dazu zählen die sekundären Pflanzenstoffe Resveratrol und Quercetin. "Die längere Einnahme von übermäßigen Mengen an Alkohol hat bekanntlich negative Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem", bilanzieren die Forscher. "In dieser Studie haben wir zum ersten Mal gezeigt, dass niedrige Dosen von Alkohol für die Gesundheit des Gehirns potenziell von Vorteil sind, nämlich für seine Fähigkeit, Abfall zu entfernen." Diese Studie erschien im Fachmagazin Scientific Reports. Nun kommen wir zu der Frage betreffend Rotwein: Gesund oder ungesund? Diese Fragestellung tangiert unweigerlich die duale Natur des Alkohols. Exzessiver Genuss von Alkohol erhöht das Risiko für Herzinsuffizienz und Sterblichkeit. Moderate Mengen bringen aber auch gesundheitliche Vorteile. Die Dosis macht das Gift ist die Devise. Der Irrglaube, dass Alkohol in jeder Dosis giftig sei, entstand während der amerikanischen Prohibition der 1920er Jahre. Entgegen der weitläufigen Meinung bestätigen jüngste Studien, dass Rotwein gut fürs Herz ist. Entsprechend dieser Forschungen haben teurere Weine eher das Potenzial, die Lebensdauer zu verlängern, während ein billiger Wein zum Gegenteil neigt. Fazit: Das Leben ist zu kurz, um billigen Wein zu trinken.

QUELLEN: *Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie | Universitätsklinikum Essen | **Deutsche Leberhilfe e.V. | issued by IN VINO VERITAS
AUTOR: © Prof. Ali Meyer | IN VINO VERITAS
BILDER: IN VINO VERITAS | Der neue Weinbau 4.0

weiterblättern zur nächsten Seite CERCLES DIPLOMATIQUES »

nach oben

Template by OS Templates | 2024 © all rights reserved, designed and powered by ali meyer media services