REBSCHULE
TSCHIDA – VEREDELUNG VON PFROPFREBEN
ENTWICKLUNG & WACHSTUM MIT HOHER PROFESSIONALITÄT
Das schmale „Land der Sonne” im Osten Österreichs
wird im Norden von der Pannonischen Tiefebene vom Neusiedler See dominiert.
Die Ausläufer der Alpen verlaufen im Anschluß hügelig
südwärts vom Mittelburgenland bis in das Südburgenland.
Das trockene Klima mit recht heißen Sommern und viel Sonnenschein,
sowie nicht zu kalten Wintern, rechtfertigt den sonnigen Beinamen. Das
Seewinkler Familienunternehmen Tschida besteht bereits seit knapp 65
Jahren – schon die dritte Generation fließt nun mit ein
– genießt großes internationales Ansehen und spiegelt
mit seiner Entwicklungsdynamik sehr hohe Professionalität wider.
1958 startet die Produktion mit einigen 10.000 Stück. Noch bis
in die1980er Jahre teilten sich die 3 großen Produzenten in Österreich
Tschida, Lenz Moser und Kober Kohlfürst den Markt. Mittlerweile
hat sich in diesem Geschäftsfeld jedoch sehr viel getan, nur die
Rebschule Tschida ist von diesen noch in der heimischen Produktion vertreten.
SORTIMENT ENTWICKLUNG
Die Sortimentsentwicklung nahm im Laufe der Jahre ihren Weg: Gab es
Anfang der 1990er Jahre 1-1,5 Millionen mit etwa 35 Veredelungskombinationen,
stehen heute 4,5-6 Millionen mit 250 Veredlungskombinationen zur Verfügung.
30-40 ha Rebschulfläche, etwa 70 ha Weingärten als Basisanlagen
für zertifiziertes Edelreisermaterial bei Rebschule Tschida sowie
Winzern in der Umgebung und 32 ha eigener Basisanlagen mit Schnittreben
/ Unterlagsreben ergeben 70 % an eigener Produktion. In etwa 30 % der
Schnittreben werden entsprechend dem Marktbedarf aus Italien, Frankreich
und Deutschland zugekauft (vor alem Fercal, 161-49, 1103P, 3309, Ri110).
Als Erziehungsart bei den Basisanlagen wurde die Tischerziehung gewählt,
wodurch höhere Qualität, bessere Holzreife und maximale phytosanitäre
Vorteile erzielt werden (Sorten SO4, 5BB, 5C, 125AA). Natürlich
sind alle Sorten Virus und Mauke getestet.
TSCHIDA REBSORTEN PROGRAMM
ROTWEINSORTEN
Alibernet (Oddeska Tschernyi), Babeasca Neagra, Blauburger, Blauer Portugieser, Blaufränkisch, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Dunay, Feteasca Neagra, Kadarka, Merlot, Negru de Dragasani, Petit Verdot, Pinot Noir (Blauer Burgunder), St. Laurent, Syrah, Wildbacher Blau, Zweigelt
HOCHSTAMMREBEN
Blaufränkisch, Merlot, Zweigelt
PIWI SORTEN
Pinot Nova, Rathay, Roesler, Blaufränkisch Stella RT, Blaufränkisch
Signum RT, Blaufränkisch Solis RT, Cabernet Stella RT, Zweigelt
Stella RT, Zweigelt Signum RT, Zweigelt Solis RT
WEISSWEINSORTEN
Aligote, Bouvier, Chardonnay, Chenin Blanc, Cserszegy Füszeres,
Feteasca Alba, Feteasca Regala, Furmint, Gelber Muskateller, Gewürz
Traminer, Golden Muskateller, Grüner Veltliner, Marsanne, Marselan,
Müller Thurgau, Muskat Ottonel, Mustuoasa de Maderat, Neuburger,
Oliver Irsay, Palava, Pinot Blanc (Weißburgunder), Pinot Gris
(Ruländer), Rheinriesling (Deut. Riesling), Sämling, Sarba,
Sauvignon Blanc, Welschriesling (Ital. Riesling)
HOCHSTAMMREBEN
Blütenmuskateller, Bouvier, Chardonnay, Donauriesling, Gelber Muskateller,
Golden Muskateller, Grüner Veltliner, Sauvignon Blanc, Roter Veltliner,
Rheinriesling Deut.Riesling), Pinot Gris ( Ruländer), Welschriesling
(ital.Riesling), Weißburgunder
PIWI SORTEN
Blütenmuskateller, Bronner, Donauriesling, Donauveltliner,
Hibernal, Johanniter, Muscaris, Souvignier Gris, Chardonnay Stella RT,
Muskat Stella RT, Sauvignon Stella RT, Sauvignon Signum RT, Veltliner
Stella RT, Veltliner Signum RT, Welschriesling Stella RT
Die Entwicklung der PIWI-Sorten nach Umfang, Sorte und rechtlichen
Rahmenbedingungen sind derzeit nicht prognostizierbar
LOKAL bis NATIONAL
Vom lokalen Anbieter zum nationalen Anbieter: Bereits in den 1980er
Jahren kommen die ersten Laser-Pflanzmaschinen in Österreich zum
Einsatz, der Umstieg auf GPS gesteuerte Maschinen erfolgte ab 2005.
Hauptaugenmerk des Unternehmens Tschida und gleichzeitig größte
Herausforderung sind – Serviceleistungen (z.B. maschinelle Pflanzung)
– Beratung (vor allem in Verbindung mit Bodenanalysen und Unterlagssorten
bzw. Klonenauswahl) – regionale Besonderheiten (autochthone Sorten).
Von der gesamten österreichischen 11-13 Millionen Stück gezählten
Rebenproduktion stammen 30-40 % aus dem Hause Tschida.
GLOBAL PLAYER
Ich darf für einen Größenvergleich ein Beispiel anmerken:
Österreich hat in etwa 5 % der Weinbaufläche Italiens zur
Verfügung. Um die 1990er Jahre beginnt bei Rebschule Tschida der
Aufbau internationaler Märkte in den Nachbarländern. Heute
liegt der Exportanteil der gesamten österreichischen Produktion
sicherlich höher als 60 % und erstreckt sich aus dem Hause Tschida
von den Azoren bis zum Schwarzen Meer. Der Vertrieb erfolgt nicht einheitlich,
sondern maßgeschneidert je nach Land und Kundengröße.
Enger Kontakt zum Kunden jeder Betriebsgröße wird durch den
Händler gepflegt, garantiert persönlich mit Großkunden.
AUTOR: © Prof. Ali
Meyer | IN VINO VERITAS | Der Neue Weinbau 4.0
BILDER: © RT
Rebschule TSCHIDA » | issued by IN VINO VERITAS | Der Neue
Weinbau 4.0 | 2022
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