HERZ
versus LEBER
Herz und Leber: Durchblutung und Stoffwechsel verbinden die beiden
Organe. Die Leber beansprucht als größtes Stoffwechselorgan
etwa ein Viertel des Herzzeitvolumens. Als einzige beiden Organe des
menschlichen Körpers werden Leber und Herz von zwei Kreislaufsystemen
versorgt. Die Leber erhält ungefähr 75% des Blutflusses über
die V. portae und 25% über die A. hepatica. Sowohl Zucker(Glucose)-
als auch Fett(Lipid)- und Eiweißmetabolismus bzw. Speicherung
werden hepatisch reguliert. Eine Störung dieser Stoffwechselwege
trägt im Langzeitverlauf zum Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung
bei. Eine Störung der Durchblutung der Leber, wie sie im Rahmen
einer schweren Herzinsuffizienz auftreten kann, führt zur Leberschädigung
oder sogar –versagen. Zusammenfassend ergibt sich im Hinblick
auf die multiplen Interaktionen zwischen Leber und Herz, dass im Falle
einer Erkrankung eines dieser beiden Organe immer beide Organsysteme
im Zentrum der Diagnostik stehen sollten.*
Das Verhältnis der Yin und Yang Kräfte findet in der traditionellen
chinesischen Medizin – TCM – praktische
Anwendung. Die Organe werden in aktive und passive Funktionen eingeteilt.
Yang ist in Magen, Darm und Blase beheimatet, während Yin in Herz,
Lunge und Leber zu finden ist. So wird in der traditionellen chinesischen
Medizin dann die Aktivität der einzelnen Organe optimal aufeinander
abgestimmt. Schließlich ist der Körper ja auch ein Ganzes.
Die Leber verstoffwechselt fast alles, was Menschen mit der Nahrung
aufnehmen. Dazu gehört auch der Alkohol. Die Leber ist das einzige
Organ, das Alkohol in nennenswertem Maße abbaut. Sie kann in einem
bestimmten Zeitraum jedoch nur eine gewisse Alkoholmenge entgiften.
In der Zwischenzeit beeinflusst der überschüssige Alkohol
das Gehirn, das Herz, die Muskeln und andere Körpergewebe. Wenn
Alkohol zusammen mit Medikamenten eingenommen wird, kann dies die Belastung
der Leber noch verstärken. Die Leber hat grundsätzlich die
Fähigkeit, sich zu erholen. Im Frühstadium kann sich ein minimaler
Leberschaden noch zurückbilden, wenn die betroffene Person auf
Alkohol verzichtet. Weiter fortgeschrittene Leberschäden wie z.B.
eine Zirrhose bilden sich in der Regel nicht mehr zurück. Alkoholverzicht
in diesem Stadium kann den Krankheitsverlauf jedoch immer noch stark
bremsen. Die Folgen einer Zirrhose können zum Tod führen.
Ein Teil der Patienten bemerkt bis zum Zirrhosestadium keine Symptome,
da die Leber kein Schmerzempfinden hat. Mögliche Symptome sind
Müdigkeit, Appetitverlust, Infektionsanfälligkeit, Ikterus,
Schwellung des Bauches, innere Blutungen, Störungen der Hirnfunktion
und Nierenversagen.**
Was lernen wir daraus? Es ist angebracht Maß
und Ziel in Balance zu halten.
Andere Studien in der Forschung hatten verdeutlicht, dass ein maßvoller
Genuss von Rotwein das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken
könne. Als besonders günstig würden sich dafür dunkle
Rotweine eignen, da sie die meisten Antioxidantien enthalten. Dazu zählen
die sekundären Pflanzenstoffe Resveratrol und Quercetin. "Die
längere Einnahme von übermäßigen Mengen an Alkohol
hat bekanntlich negative Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem",
bilanzieren die Forscher. "In dieser Studie haben wir zum ersten
Mal gezeigt, dass niedrige Dosen von Alkohol für die Gesundheit
des Gehirns potenziell von Vorteil sind, nämlich für seine
Fähigkeit, Abfall zu entfernen." Diese Studie erschien
im Fachmagazin Scientific Reports. Nun kommen wir zu der Frage betreffend
Rotwein: Gesund oder ungesund? Diese Fragestellung tangiert unweigerlich
die duale Natur des Alkohols. Exzessiver Genuss von Alkohol erhöht
das Risiko für Herzinsuffizienz und Sterblichkeit. Moderate Mengen
bringen aber auch gesundheitliche Vorteile. Die Dosis macht das Gift
ist die Devise. Der Irrglaube, dass Alkohol in jeder Dosis giftig sei,
entstand während der amerikanischen Prohibition der 1920er Jahre.
Entgegen der weitläufigen Meinung bestätigen jüngste
Studien, dass Rotwein gut fürs Herz ist. Entsprechend dieser Forschungen
haben teurere Weine eher das Potenzial, die Lebensdauer zu verlängern,
während ein billiger Wein zum Gegenteil neigt. Fazit:
Das Leben ist zu kurz, um billigen Wein zu trinken.
QUELLEN: *Klinik für
Gastroenterologie und Hepatologie | Universitätsklinikum Essen
| **Deutsche Leberhilfe e.V. | issued by IN VINO VERITAS
AUTOR: © Prof. Ali Meyer | IN
VINO VERITAS
BILDER: IN VINO VERITAS | Der neue
Weinbau 4.0
weiterblättern
zur nächsten Seite CERCLES DIPLOMATIQUES »